Hast du dich schon einmal auf einen zugefrorenen See oder Weiher gewagt? Und hast du dich dabei gefragt, ob das Eis dein Gewicht hält? Wenn es nicht hält, hat das gravierende Folgen: ein Bad im eisigen Wasser. Lebensgefahr!
Strokes
In der Transaktionsanalyse wird jede Form von Anerkennung als Stroke bezeichnet. Eine solche Einheit der Anerkennung kann positiv oder negativ sein. Das englische Wort strokekann für einen Schlag stehen oder auch für eine Streicheleinheit. Da ein entsprechendes deutsches Wort fehlt, wird im meist auch im deutschsprachigen Raum der englische Begriff verwendet. Ein Stroke kann an eine Bedingung (Verhalten, Aussehen etc.) geknüpft werden oder bedingungslos sein. Kombiniert man bedingungslos/bedingt mit positiv/negativ ergeben sich vier Arten von Strokes:
- positiv – bedingungslos (Wertschätzung)
- positiv – bedingt (Lob)
- negativ – bedingt (Kritik)
- negativ – bedingungslos (Ablehnung)
Alle Strokearten können mit Worten oder ohne Worte vermittelt werden.
Grundlage für Selbstwert und Selbstvertrauen
Ein Kind braucht in der ersten Phase seines Lebens positive, bedingungslose Anerkennung. Das Mass, mit welchem es sich willkommen und geliebt fühlt, wird Einfluss auf das aktuelle und spätere Selbstwertempfinden haben. In der Eismetapher gesprochen, wird hier bestimmt, wie dick und somit tragfähig die Eisschicht wird. Später wird das Kind Lob erfahren. “Das hast du gut gemacht.” Diese positiv-bedingte Form der Anerkennung baut Selbstvertrauen auf. Weiter ist dann auch Kritik wichtig, damit das Kind lernt, wo die Grenzen sind und welches Verhalten nicht toleriert wird. Negativ-bedingungslose Strokes sind nur destruktiv und werden idealerweise einem Kind nicht vermittelt. Was für Kinder gilt, gilt auch für Erwachsene:
Strokeschichten
Grafisch dargestellt sieht das so aus:
Geringes Selbstwertgefühl
Sehen die Strokeschichten so aus, wird diese Person sich durch ihre Leistung definieren. Fehlender Erfolg wird eine Krise zur Folge haben, weil die Basis des Selbstwertes fehlt bzw. zu schwach ist.
Selbstwert und Selbstvertrauen aufbauen
Es gibt kein Rezept, um das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen zu erhöhen. Und vor allem wird das auch nicht etwas sein, das von heute auf morgen erledigt ist. Doch wenn du bewusst den Kontakt und Zeit mit Menschen suchst, die es gut mit dir meinen und dir positive Strokes geben, wird sich diesbezüglich etwas verändern. Willst du dein Selbstwertgefühl stärken, dann verbringe Zeit mit Leuten, von denen du positive, bedingungslose Anerkennung erhältst.
Es braucht nicht viele Menschen, die dich so annehmen wie du bist,
um dein Selbstwertempfinden zu steigern.
Qualität ist hier wichtiger als Quantität.
Hast du eine gute Basis des Selbstwert, doch es mangelt an Selbstvertrauen, dann suche nach Möglichkeiten und Menschen, von denen du echtes Lob erhältst. Auch hier gilt: Qualität geht vor Quantität.
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