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Warum ist Intelligenz so ein sensibles Thema?
Von Heiner Prahm
14. Februar 2019
Intelligenz und insbesondere hohe Intelligenz, ist deshalb so ein sensibles Thema, weil man sie nicht nachträglich erwerben, oder kaufen kann, für kein Geld der Welt. Man kann lernen und sich bilden und dadurch klüger und kompetenter werden, man kann die besten und teuersten Schulen der Welt besuchen, aber man wird dadurch nicht intelligenter. Im Grunde kein Problem, aber beim Homo Sapiens sind Kooperation und Konkurrenz als evolutionäre Erfolgsfaktoren fest implementiert und bestimmen als innere Grundtendenz die Interaktion mit anderen Menschen. Hohe (aber nicht zu hohe, oder mit menschlichen Defiziten gepaarte) Intelligenz gilt dabei grundsätzlich als ein sehr wünschenswertes menschliches Merkmal. Intelligenz wird (zu Recht, oder Unrecht) automatisch verbunden mit hohem gesellschaftlichen Status und Anerkennung, Erfolg im Beruf, monetären Wohlstand, hoher Attraktivität und auch Macht. Da Intelligenz nicht erworben werden kann birgt diese Verknüpfung natürlich erhebliches Konfliktpotential, den z.B. dem konkurrierenden Gegenüber zu zeigen, dass man intelligenter als der andere ist, gleicht in etwa einer Kriegserklärung, welche, gerade unter männlichen Artgenossen, nicht selten in Ausübung körperlicher Gewalt endet.
Oder um es mit Arthur Schopenhauer zu sagen:
“Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.”
Bild / Picture thanks to © 2019 Jens Grossmann (Wuppertal/Germany)