Die Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern eine geerbte Begabung.
Etwa 15 – 20 Prozent der Menschen gelten in der Bevölkerung als hochsensibel.
Hochsensible Persönlichkeiten (= Highly Sensitive Persons = HSP) unterscheiden sich vom Großteil der Bevölkerung darin, dass sie sich durch eine erhöhte Empfänglichkeit für Reize auszeichnen. HSP sind sehr empathisch. Sie nehmen aufgrund ihrer geringen Filterfunktion im Gehirn und der besonders feinen Wahrnehmung ihrer Sinneskanäle mehr Informationen auf als die meisten ihrer Mitmenschen.
Des Weiteren nehmen HSP Geräusche, Gerüche, Stimmungen oder subtile Veränderungen in ihrer Umwelt sehr viel intensiver auf. Somit erleben sie die Welt viel differenzierter und intensiver. Das macht sie auf der einen Seite besonders begabt – beispielsweise für zwischenmenschlich-empathisches, künstlerisches oder sprachliches. Auf der anderen Seite führt die Überfülle an bewusst wahrgenommenen Sinnesreizen schnell zur Überlastung von Körper und Seele. HSP müssen sich deshalb regelmäßige zurückziehen, damit sie wieder ihre innere Mitte finden können.
Du bist durch Deine Erlebenstiefe sehr begeisterungsfähig.
Du lässt in Dir Erlebtes intensiver nachklingen, so dass alles, was Du hörst, siehst und erlebst, in Dir bewegt.
Du hast einen Sinn für Ästhetik und liebst die Kunst.
Du hast feine Antennen und kannst Dich sehr gut
in Deine Mitmenschen hineinversetzen und fühlst ihren Schmerz und ihre Freude.
Du hast einen sehr hohen Gerechtigkeitssinn und Du bist von Natur aus dünnhäutig.
Du denkst sehr viel über alles nach und nimmst vieles persönlich.
Du spürst eine starke Verbindung zu anderen Lebewesen, Natur und Musik.
Kommt Dir das irgendwie bekannt vor?
Die Mehrheit der Hochsensiblen sind nach meiner Ansicht zu fein für diese Welt. Mit zunehmendem Grad an Hochsensibilität empfindet der Betroffene mit seinem sehr hohen Gerechtigkeitssinn und der dünnen Haut die Welt zumeist als unerträglich. „Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.“ Jean-Paul Sartre.
© Çiğdem Gül 19.06.2016
Picture thanks to © Alan Wolton
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